Parysatis - sie gilt als die mächtigste Frau Persiens. Wer war diese Frau, die skrupellos morden ließ und mit raffinierten Schachzügen immer wieder versuchte, ihre eigene Macht auszubauen?
Wir schreiben das 5. Jahrhundert vor unserer Zeit. In den Perserkriegen war es zu einer Konfrontation zwischen Ost und West gekommen, die Perser wollten ihr Reich nach Westen ausdehnen und hatten Griechenland angegriffen.
Das hatte weitreichende Folgen für Griechenland, es förderte die Einheit der Griechen und ihr Selbstbewusstsein, Athen stieg zu einer führenden Seemacht auf. Aber neben den politischen Auswirkungen hatten diese Kriege auch Einfluss auf die Kunst und Kultur der Griechen.
Für die Perser blieb die Niederlage gegen die Griechen nicht ohne Folgen: Sie bremsten ihre Expansionspolitik und verloren mit der Zeit an Macht und Einfluss. 423 v. Chr. kam Dareios II. an die Macht und wurde persischer Großkönig. Immer wieder musste er Aufstände niederschlagen. Welche Rolle spielte dabei seine Frau Parysatis?
Parysatis war nicht nur die Gemahlin und einzige offizielle Ehefrau von Dareios II, sondern auch seine Halbschwester. Zusammen hatten sie 13 Kinder, von denen nur fünf überlebten. Parysatis hatte großen Einfluss auf die gesamte Politik ihres Mannes, des persischen Großkönigs.
Damals hatten die Frauen der persischen Herrscher eine starke Stellung und konnten mit ihrer Macht aktiv in das politische Geschehen eingreifen. Doch keine war so mächtig wie Parysatis. Ihre besondere Stellung zeigt sich darin, dass sie ein eigenes Siegel besaß, mit dem sie ihre eigenen Verträge und Anweisungen unterzeichnete.
Nach dem Tod ihres Mannes setzte sie alles daran, ihren jüngeren Sohn an die Macht zu bringen. Dabei schreckte sie vor keinem Mittel zurück: Sie unterstützte eine Verschwörung, die ihren Favoriten auf den Thron hieven sollte. Dies misslang jedoch, ihr älterer Sohn wurde König. Mit diplomatischem Geschick gelang es ihr, am Hofe ihres ältesten Sohnes weiter zu leben und Einfluss zu nehmen.
Als ihre Schwiegertochter am Hof zu sehr an Macht gewann, griff sie zu härteren Mitteln: Sie ließ ihr Essen vergiften, um sie auf diese Weise aus dem Weg zu räumen. Ihr ältester Sohn, der König, ließ sich das nicht gefallen und verbannte seine Mutter. Doch wieder bewies sie diplomatisches Geschick und schaffte es trotz allem, an den Hof zurückzukehren und dort ihre Macht und ihren Einfluss erneut geltend zu machen.
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